Gestern Abend wurden in der Pala Olimpico Halle in Turin die ersten zehn Qualifikanten für das Finale am Samstag bestimmt. In der gleichermaßen aus Televoting und Jurywertung zusammengesetzten Abstimmung konnten sich folgende 10 Acts qualifizieren, wobei die Reihenfolge zufällig ist. Das genaue Abstimmungsergebnis wird erst nach dem Finale bekannt gegeben. Nach der Show wurden auch die Startplätze für Samstag zugelost.
- Schweiz (erste Hälfte des Finales)
- Armenien (erste Hälfte)
- Island (zweite Hälfte)
- Litauen (zweite Hälfte)
- Portugal (erste Hälfte)
- Norwegen (erste Hälfte)
- Griechenland (zweite Hälfte)
- Ukraine (erste Hälfte)
- Moldawien (zweite Hälfte)
- Niederlande (erste Hälfte)
Glückwunsch an alle 10 Finalisten!
Nicht geschafft haben es Albanien, Lettland, Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Dänemark und Österreich.
Wir als EuroVisionen haben in unserer Prognose wie schon so oft 8 von 10 getippt. Statt Portugal und Litauen, von denen wir vermutet hätten, dass sie im Trubel anderer Beiträge untergehen würden, hatten wir auf die Holzhammer-Shows von Albanien und Lettland gesetzt und ihnen eine größere Wirkung zugetraut.
Dafür hatten wir mit der Schweiz und Island zwei Acts richtig getippt, die laut Buchmachern den Weg ins Grand Final nicht geschafft hätten.
Unser eigenes Resümee des ersten Semifinales ist von einigen besonderen Eindrücken geprägt:
- Eine solch gewaltige Unterstützung wie beim Beitrag der Ukraine haben wir in unseren 13 Live-Erfahrungen beim ESC noch nicht erlebt. Das war Gänsehaut pur. Noch immer heißt das für uns nicht automatisch, dass Kalush Orchestra sicher den Sieg am Samstag in der Tasche hat, aber die Solidarität ist riesengroß.
- Insgesamt unterstützt das italienische Publikum in Turin überhaupt alle Acts auffallend fair, gerecht und aktiv – eine Saalatmosphäre, die Spaß macht und die Künstler*innen hoch hinauszutragen vermag.
- Der zweite ganz große Gänsehautmoment war der Auftritt Diodatos mit Fai Rumore außer Konkurrenz. Der Vertreter Italiens für den ausgefallenen ESC 2020 hat heute die Gelegenheit bekommen, seine verpasste Chance zumindest ein wenig nachholen zu können. Zwar hatte er für die Ersatzshow 2020 einen ebenso außergewöhnlichen Auftritt in der menschenleeren Arena di Verona absolviert, aber heute hat er bewiesen, dass er wohl damals den Sieg erringen hätte können.
Großartig gesungen und bewegend inszeniert sang er sein Lied, das seit den verheerenden COVID-Monaten in Norditalien für immer mit der Pandemie verbunden sein wird. Damals war es als Aufschrei eines unter Quarantäne stehenden Landes viral gegangen, als es von Balkonen gespielt wurde und den Menschen die Chance gab, „Rumore“, also Lärm zu machen und in die Welt zu tragen.
Wir hoffen, dass das zweite Halbfinale am Donnerstag ebenso spannend bleibt – dann können auch die deutschen Zuschauer*innen mit abstimmen.
Glück wünsch zur Trefferquote, zeigt Euer gutes Gespür für Substanz und Wirkung der Beiträge! Weiter so zur nächsten Runde; begleitet von Euren geschliffenen und fundierten Analysen macht der Wettbewerb doppelt Spaß!inge Schmidtner
Ihr Lieben,
mein Höhepunkt war auch Diodato, wobei natürlich anzumerken ist, dass die emotionale Wucht seines Auftritts auch durch die Inszenierung mit (für das Reglement zu) vielen TänzerInnen entstand. Als der ganze Saal mitsang, konnte ich die Tränen doch nicht zurückhalten. Ein ganz großer Eurovisionsmoment! Ich freu mich schon auf das zweite Semi. Auch dafür euch viel Spaß vor Ort! Bussi aus Berlin
Ich bin immer erfreut durch Euere Beiträge auf manches aufmerksam zu Werden . Es macht Spaß. Danke