Wovon singen die eigentlich? Teil 2: Die Texte des zweiten Semifinales

Wieder haben wir uns ESC-Texte vorgenommen: Liebe und Herzschmerz, Rettung der Welt, Freude und Trauer sowie gute Ratschläge – der Möglichkeiten „how you write a song“ sind vielfältig.

Die Texte des ersten Semifinales haben wir bereits vorgestellt. (-> zum Nachlesen)
Ausführlich können alle Texte zum Beispiel ->hier nachgelesen und selbst exegiert werden. Für einen kurzen Einstieg widmet sich der zweite Teil unseres Kompendiums dem zweiten Semifinale:

Norwegen

Alexander Rybak: That’s How You Write A Song
Das Rezept zu einem Song verrät uns Alexander Rybak in seinem Lied: Schreibe die Idee sofort auf, bevor du sie vergisst, dann finde den Rhythmus, den du brauchst. Lasse dir Zeit, dann wird das Lied schon groß. Und dann sind es nur noch zwei Schritte: Schritt 1: Glaube an das Lied und singe es immer wieder Schritt 2: Bleibe dran (Roll with it) – Alexander macht es genau so und am Samstag werden wir wissen, wie sehr wir seinem Rezept vertrauen können.
Und zum Üben soll jeder einfach bei Alexanders Lied mal mitsingen:
„Scubidubi-dab-dab, scubidubi-dab-dab, Boogie-boogie-woogie! Boogie-boogie-woogie! Say All Day Long, All Day Long, See that’s how you write a song.“

Rumänien

The Humans: Goodbye
Manchmal müsste man ‚Auf Wiedersehen‘ sagen, auch wenn es noch so schwer fällt. Denn wenn man nicht mehr das Licht sieht und die Schönheit, die um uns herum ist, nicht mehr realisiert, muss eine Veränderung her. Und so wird der verzweifelte Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass der geliebte Mensch endlich sein Herz öffnet, damit das Schöne wieder sichtbar wird.

Serbien

Sanja Ilić & Balkanika: Nova Deca
Der Text ist so kurz, dass wir ihn ganz zitieren: „Neue Kinder. Diese Welt ist unsere. Sei bereit auch zukünftig zu träumen. Schau in die Sonne. Zufriedenheit ist erreichbar, nehme sie dir. Für uns beginnt es heute. NaNaNe.“ – Große Kunst, vor allem der letzte Satz!

San Marino

Jessika featuring Jenifer Brening: Who We Are
Zwei junge Frauen, Jessika und Jenifer, bekennen lautstark und selbstbewusst: „Wir sind die, die wir sind. Und die, die wir sind, wollen wir auch sein.“
Und das tun sie, nachdem sie als Mädchen erfahren mussten, was es bedeutet, Bullying zu erleben. (Definitiv d a s Thema des Jahrgangs!) Jahrelang haben sie eine Show gespielt und waren nicht sie selbst. Das hat sich nun geändert. Wir werden uns genau dann und dort erheben, wo wir hingefallen sind.

Dänemark

Rasmussen: Higher Ground
Im dänischen Song singen die sonst so als blutdürstend geschilderten Wikinger vom Frieden: „Friere deinen Pfeil in der Luft ein. Wage den Sprung auf eine höhere Ebene. Denn ein Sieg hält nicht vor. Sei der erste, der umkehrt und sich ändert.“

Russland

Julia Samoylova: I Won’t Break
Die russische Sängerin singt davon, dass sie nicht zerbrechen wird, sie ist gestärkt, ihre Sandburg ist nun aus Steinen gebaut. Und eins ist für sie gewiss: Selbst in der Dunkelheit, in der dunkelsten Nacht kann sie Licht sehen und das motiviert sie trotz aller Erinnerungen, die sie durchlebt.

Moldawien

DoReDoS: My Lucky Day
Eine Frau und zwei Männer – das führt zu Verwicklungen. Mit der Nummer 1 ist es real und magisch –  aber irgendwie fühlt sie bei Nummer 2 so eine Hitze in sich.
Doch zur Zeit ist Nummer 1 nur wie eine rote Ampel, die alles anhält. Nummer 1 hat die Entscheidung in der Hand, ob sie bleiben oder gehen wird. Aber die Sängerin hat das Gefühl, dass Nummer 1 doch siegen wird.

Niederlande

Waylon: Outlaw In’Em
Jeder hat einen kleinen Outlaw in sich. Das ist die zentrale Botschaft des niederländischen Sängers Waylon. Das Klischee, das er hierfür bedient, überrascht nicht: Es gibt eine feine Linie zwischen Whiskey und Wasser. Jeder von uns hat irgendwo Narben und Blut auf den Stiefeln. Und darum kann es für viele auch ein langer Weg nach Hause sein, wenn man draußen ganz alleine auf sich gestellt ist.

Australien

Jessica Mauboy: We Got Love
Warum glauben wir häufig, jemand anders sein zu müssen, um uns lebendig zu fühlen? Wir können auch selbst Dinge ändern, auch wenn wir denken, wir sind machtlos. Gib nicht auf, denn wir haben alle Liebe. Da lohnt es nicht, bei den materiellen, trivialen Dingen stehen zu bleiben.

Georgien

Ethno-Jazz Band Iriao: For You
Im Lied aus Georgien wird der Tag besungen, der mit seiner Sonne den Schnee wegschmilzt – und die soll für uns alle scheinen.
Aber wichtig: man besitzt nur das, was man teilt.
Und genau deswegen besiegt der Tag dann die Nacht,
wenn „ich an deiner Seite bin“.

Polen

Gromee featuring Lukas Meijer: Light Me Up
Der Sänger Lukas Meijer fühlt sich schwach und wünscht sich Aufhellung seiner Stimmung. Er möchte sich wieder lebendig fühlen bei seinem Lauf durch sein Leben.

Malta

Christabelle: Taboo
Christabelle besingt Dämonen, die einem den Schlaf rauben. Tränen und Schreie sind nicht zu überhören. Doch wie gehen wir alle mit solchen Erkrankungen der Seele um? Es ist wichtig und es ist an der Zeit, das Tabu darüber zu sprechen zu brechen, da wir sonst alle nur Tiere wären.

Ungarn

AWS: Viszlát Nyár
Der Sommer ist vorbei, mein Schiff wird ablegen und dich zurücklassen. Das Leben fließt nur noch müde durch meine Adern. Ich weiß, Du würdest mich festhalten, aber bitte lass mich gehen.“
Auch wenn der Text des Songs offen und zurückhaltend formuliert ist und auch als Abschied von einer großen Liebe gelesen und verstanden werden könnte, ist es doch in erster Linie ein Abschiedslied an einen verstorbenen Menschen.

Lettland

Laura Rizzotto: Funny Girl
Laura singt davon, wie es ist, zum Funny Girl zu werden, das Mädchen, das den Kürzeren zieht, weil er sich in eine andere verliebt. Sie hat zu lange gewartet, ihm zu sagen, was sie empfindet – jetzt scheint er sich für die andere zu entscheiden, obwohl er doch immer so gerne mit ihr zusammen war und ist.

Schweden

Benjamin Ingrosso: Dance You Off
Eigentlich wollte er sie, doch es hat nicht geklappt und nun will er sie einfach nur vergessen, und da hilft nur Tanzen: „Dance You Off!“

Montenegro

Vanja Radovać: Inje
Vanja besingt eine sehr traurige Situation: Ich lebe mein Leben in einer eingespielten Routine und fühle mich wie ein Sklave meiner selbst, ungesehen. nicht wahrgenommen. Aber wenn niemand mich hört, verharrt mein Herz mit einem eingefrorenem Lächeln. Ein trauriger Hilferuf nach Liebe, die eingefroren ist.

Slowenien

Lea Sirk: Hvalva, ne!
Auch mal Nein zu sagen ist unglaublich wichtig und notwendig. Glaube nicht alles, was dir angeboten und versprochen wird. Denke laut und verkaufe deine Seele nicht, denn das ist so was von passé. Sage eben auch einfach mal „Nein, danke“.

Ukraine

MELOVIN: Under The Ladder
Im ukrainischen Beitrag geht es um Entscheidungen, die immer und immer wieder anstehen. Meist geht es dabei um ein ‚Jetzt oder Nie‘. Aber egal wie das Wetter wird, der Wind ist immer da, um Veränderungen voranzutreiben. Und auch wenn abergläubische Menschen dieses Risiko scheuen, muss man dazu auch mal unter der Leiter durchgehen oder tanzend seine Angst überwinden.

 

Das zweite Semifinale findet am Donnerstag, 10.5., um 21 Uhr MESZ statt.

 

 

 

 

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